Dienstag, 20. März 2007

Fisch Präparieren


Aalquappe - hier fehlt noch das Abschlußbändchen
Lumb vor dem Fixieren auf dem Zierbrett
Fischkopf ausstopfen Präparieren eines Fischkopfes

Material:
großer Behälter (Eimer mit Deckel)
Brennspriritus 5-10 Liter)
Gips
Moltofil
Epoxidharz
Klarlack (Yachtlack)
Aquarellfarbe, Airbrush
Butterbrotpapier
Schaumgummi oder Stüropor
Zeitungspapier
Ton oder Sand
Vaseline, Pappe, Bleiblech
Holzleim (wasserfest)
Fixogum (Rubbelkrepp)
Zierbrett

Werzeuge/Hilfsmittel:
Brett zum Trocknen und Bemalen des Präparates
Dübel, Schrauben
Nadeln
Wäscheklammern
kleine Sperrholzbrettchen (zum Spannen der Flossen)
Cutter, scharfes Messer
Haken um das Fleisch aus den Wangen und den Augenhölen zu entfernen
Spitzzange, Saitenschneider, Schere, Nadel und Faden Handbürste, alte

Zahnbürste, Bosrstenpinsel, Marderhaarpinsel #2, Airbrushpistole/Kompressor
Schleifpapier 40er und 100-200er Körnung

Ich sage es gleich vorweg:" Ich bin nur Hobbypräparator und spreche nur über das was ich selber gemacht habe. Professionelle Präparatoren gehen sicher ganz anders vor als ich."

Der Kopf sollte ausreichend lang hinter den Brustflossen vom Körper abgetrennt werden. Lieber etwas zu Lang als zu kurz denn später kann immer noch gekürzt werden. Dazu eignet sich ein scharfes Messer oder eine Feinsäge wenn der Fisch zuvor eingefrohren wurde.

Reinigen:
Zunächst den Kopf gründlich waschen. Aber Vorsicht mit zu warmen Wasser! Der Fisch gart sehr schnell und könnte auseinanderfallen, das ist mir schon passiert. Am besten deshalb kühles Leitungswasser dazu verwenden. Der Kopf kann auch zum Entschleimen 2-3 Stunden in einer scharfen Salzwasserlösung eingelegt werden. Danach etwas Spülmittel aufreiben und einwirken lassen, dann mit einer Handbürste und im Maul mit der Zahnbürste unter fließendem Wasser sorgfältig abspülen.

Korsett:
Will man es sehr gut machen, drückt man den Fischkopf halb in weichen Ton (wahlweise geht auch Sand) und bestreicht die die andere Hälfte mit Gips. Und zwar den Bereich zwischen Brustflossen und dem Trennungsschnitt. Ist der Gips ausgehärtet können zur Verstrebung noch Mullbinden aufgegipst werden. Jetzt hat man eine halbe Form. Der Ton kann jetzt entfernt werden und man streicht die halbe Form an den Rändern mit Vaseline ein. In diesem Korsett läßt man den Kopf und verfährt nun mit der anderen Kopfhälfte genauso. Nun hat man ein Gipskorsett bestehend aus 2 Hälften. Dieses ist später wichtig für die Formgebung der anhaftenden Fischhaut (Körperansatz)


Entfleischen/Säubern:
Erst jetzt können wir damit beginnen mit Schabern, Haken, Tapentenmesser und Scheren das Fleisch von hinten aus dem Schädel auszulösen. Viel Spaß dabei ;-) Ist eine sehr aufwändige Angelegenheit und nichts für zarte Gemüter! Die Mittelgräte wird mit einer Kombizange aus dem Kopf gerissen.Bitte nicht abtrennen denn sonst öffnet sich der Schädel in Richtung Gehirn nicht. Die Feinarbeit mache ich gerne mit einem angeschärften Teelöffel. Damit kann ich Fleischreste gut von der Haut abkratzen. Dabei sehr vorsichtig vorgehen denn bei einigen Fischarten werden die Schuppen nur allzuleicht verletzt. Die Muskeln von den Flossen und die Knorpeln müssen vorher von innen durchtrennt werden.
Nun die Augen aus den Höhlen schneiden und mit einer Spitzzange samt Nerv ausreißen. Durch die Augenhöhlen gelangt man mit einem Haken (plattgeschlagener Zimmermannsnagel umgebogen und angeschärft) in die Wangen um auch hier das Fleisch zu entfernen.
Ist der Kopf vollständig vom Fleisch gesäubert sollte er nochmals mit Prilwasser gesäubert werden. Danach gut mit Küchenpapier trockentupfen.


Fixieren:
Jetzt stopfen wir die Wangen und die Maulhöle mit Zeitungspapier aus und schieben ihn zurück in das Gipskorsett. Die beiden Halbschalen werden dabei mit einem Schnürband zusammengehalten. Jetzt kann die Haut von hinten mit Schaumgummi oder auch Zeitungspapier aufgefüllt werden. Die Flossen sollten jetzt schon in die richtige Stellung gebracht werden. Zwei kleine Sperrholzbrettchen oder dicke Pappen pressen sie in Form. Diese werden mit Wäscheklammern oder Büroklammern zusammengehalten.


Gerben:
Nun gibt man das Ganze mit der Schnittsweite nach unten in einen großen Eimer und gießt alles mit Brennspiritus voll. Alles muß bedeckt sein. Vorsicht die Flossen dürfen jetzt nicht mehr falsch geknickt werden. Das Gewicht des Kopfes lagert nun auf dem Gipskorsett.
Hier drin muß der Kopf je nach Größe mindestens 1 Monat lagern. Ich hatte aber schonmal einen Kopf über 1 Jahr im Spiritus das ist auch kein Problem. Der Spiritus löst das Fett und tötet alle Keime, Bakterien und Pilzsporen ab. Formalin benutze ich daher jetzt nicht mehr.
Köhlerkopf nach dem Fixieren und Gerben in Spiritus
Nach dem Abspühlen unter kaltem Leitungswasser kann noch Restfleisch mit einer Nagelschere herausgeschnittetn werden. Der hier offene Schlund sollte zugenäht werden oder man schließt ihn mit einem Stückchen Pappe demit der Gips nicht herausläuft

Formgebung/Ausstopfen:
Nach dem Alkoholbad kann der Fisch herausgenommen werden und noch einmal unter fließendem Wasser kurz abspülen. Zuvor übersehene Fleischresten können jetzt noch herausgeschnittenwerden. Das Zeitungspapier wird nun aus dem Fisch entfernt. Dann sägt man sich einen Block Holz der hinten in die Schnittöffnung paßt. Falls der Fisch durch einen Herzstich getötet wurde müssen diese Wunden jetzt vernäht werden. Sollte der Schlund zuweit abgeschnitten worden sein kann dieser von innen mit einer kleinen Pappe abgedeckt oder ebenfalls zugenäht werden. Nun stellen wir den Kopf wieder in das Korsett und legen den Holzklotz in die Bauchöffnung. In diesen kann man später mit eine Holzschraube für die Befestigung des Fisches schrauben. Oder wir gießen einen einfachen Dübel mit ein. Zum Außgießen benutzen wir wieder ganz normalen Gips. Dieser sollte recht trocken angerührt sein praktisch in der Konsistens von Kuchenteig damit wir ihn formen können bevor er vollständig aushärtet. Man kann aber auch schichtweise vorgehen.

Ist der Gips hart (1 Stunde) wird der Fischkopf von hinten auf ein Brett geschraubt und zum Trocknen stehen gelassen. Dazu sollte man einen sehr trockenen gut belüfteten Raum wählen (Heizungskeller) oder direkt auf einen Heizkörper stellen. Bevor wir weitermachen muß der Fisch knochentrocken sein. Das kann über einen Monat dauern. Beim Trocknen muß der Kopf und die Flossen in der zukünftigen Form fixiert sein. Mit Sperrholzbrettchen oder Bleiblech bringen wir die Flossen in die zukünftige Form.


...solange der Gips noch nicht ganz ausgehärtet ist kann man ihn in Form "kneten" Noch kann der Kopf im Genick gerade ausgerichtet werden. Den Dübel für die spätere Befestigung an einem Brett nicht vergessen!!!


Das Schlimmste ist überstanden. Jetzt kann der Kopf zum Trocknen auf ein Montagebrett


währen er trocknet müssen die Flossen noch mit Brettchen und Tape fixiert bleiben

Glasaugen/Spachteln:
Ist der Kopf durchgetrocknet werden die Augen eingesetzt. Ich drucke die Augen auf meinem PC aus und gebe 2-3 dicke schichten Epoxy drauf. So mache ich mir meine Glasaugen selber. Als Vorlage dient ein Foto von dem Fisch zu Lebzeiten. Die Augenhölen werden mit Moltofil aufgefüllt und die Augenlinsen eingepresst. Mit Moltofill können auch Falten und durch weggetrocknen enstandene Löcher aufgefüllt werden. Mit einem nassen Pinsel kann die noch feute Moltospachtelmasse glatt gestrichen werden. Nun alles wieder vollständig trocknen lassen. Nach einigen Tagen kann die Spachtelmassen noch fein geschliffen werden.


Der gespachteltet Kopf mit eingestzten selbstgemachten Glasaugen

Flossentuning:
Sollten die Brustflossen ausgefranst sein können sie von hinten mit Butterbrotpapier beklebt werden. Das Papier mit Holzleim bestreichen und wieder mit dem Blech fixieren bis der Leim vollständig getrocknet ist. Nun die Ränder mit einer kleinen Schere gerade schneiden.

Bemalen:
Die Augen werden mit Fixogum (Rubbelkrepp) maskiert und wir können das Präparat mit dem Airbrusch nach dem Foto naturgetreu bemalen. Die gespachtelten Stellen müssen deckend andere Stellen können lasierend gearbeitet werden. Ich benutze dazu Autobasislacke und Aerocolor von Schmincke. Zum Bemalen gehört einiges an Übung und künstlerisches Geschick. Feinheiten wie Flossenstrahlen oder Augenränder, Tupfen o.ä.ziehen wir mit dem Marderhaarpinsel und Aquarellfarbe nach.


Finish:
Ist die Bemalung fertig wird das Rubbelkrepp enfernt (einfach abrubbeln) und das Ganze kann mit dem Yahchtlack klargelackt werden. Ist der Lack durchgetrocknet (ca 2 Tage) nehmen wir den Schädel vom Brett und sägen hinten alles sehr gerade mit einer Feinsäge ab. Danach wird alles nochmal mit sehr groben Schleifpapier plangeschliffen. Jetzt kann der Kopf auf ein Zierbrett geschraubt werden. Ich nehme dazu gerne Baumscheiben oder mit der Laubsäge rund oder oval ausgesägte Brettchen. Diese können noch mit einer Oberfräse abgerundet werden. Anschließend gut schleifen und mit Clou Schnellschleifgrund füllern. Wer will kann vor dem Füllern das Holz noch farbig beizen. Dann wieder schleifen und mit Yachtlack klarlacken.


Zähnchen vor dem Lackieren mit dem Airbrush
Zähnchen nach dem Lackieren mit dem Airbrush


Den Abschluß bildet ein Seil oder eine Kordel aus Hanf o.Ä. welches wir mit Heißkleber fixieren. Ich schreibe mir noch die genauen Daten des Fisches, Länge, Köder , Gewicht, Fangdatum, Köder... auf die Rückseite und klebe auch das Foto auf das Brett. Manchmal klebe ich sogar den Kunstköder mit auf das Brett. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

Nun wünsche ich viel Spaß beim Nachbasteln!!!


Sonntag, 18. März 2007

Gewässer


Die Oste

Die Oste ist ein wunderschöner Fluß in Niedersachsen der zum Waatangeln auf Hecht Barsch.. und Aalangeln einläd. Mit viel Glück kann man hier auch Salmoniden wie Bachforelle, Regenbogenforelle oder Meerforelle fangen. Lachse kommen hier ebenfalls vor, mir ist allerdings bisher noch nicht bekannt geworden daß hier schon welche mit deer Handangel gefangen wurden. Beim winterlichen Elektrofischen werden allerdings immer wieder einige der herrlichen Salmoniden gefangen und abgestreift.
Der Fluß ist im Mittel etwa 4-5 Meter breit und meandert stark. Der Uferbewuchs wechselt zwischen Wald, Feld und Wiesen. Fliegenfischen auf Aland, Hasel und Rotaugen mit der #2-4er Fliegenrute macht sehr viel Spaß besonders mit kleinen Trockenfliegen.
Weitere Fischarten der Oste: Quappe, Brachsen, Karpfen, Hecht, Aaland, Neunauge, Aal, Kaulbarsch, Gründling, Zander und es sollen auch Äschen vorkommen. Ich habe allerdings in 20 Jahren nicht eine davon gefangen.
Die Tageskarte für das etwa 15 Km lange Flußstück kostet 8,- Euro

Das Ufer kann jederzeit abbrechen weil der Sandboden bei Hochwasser weggeschwemmt wird
die typische Flußbreite. Im Sommer am besten beim Waatangeln mit Spinnrute und Flugangel zu befischen da es am Ufer sehr viel undurchdringliches Gestrüpp gibt


an den Außenseiten bilden sich durch Ströhmung tiefe Löcher die gerade bei Niedrigwasser immer für fette Überraschungen sorgen können

auch das ist hier möglich. Nur leider sind die meisten Forellen so wie diese hier untermaßig


Die braune Wasserfärbung entsteht durch den hohen Moorwasseranteil
Der dichte Bewuchs läßt im Sommer an den meisten Stellen prinzipiell nur das Waatangeln zu
Mit der Spinnrute lassen sich Barsch, Hecht, Aaland und mit Kleinstwobblern sogar Weißfische fangen
Fliegenfischen auf kleine Weißfische ist schwieriger als gestandene Fliegenfischer es zugeben mögen

stellenweise fließt der Fluß gerade im Sommer sehr gemächlich dahin

Oft trift man selbst nach stundenlangem Fischen keine Menschenseele. Nur an heißen Sommerwochendenden trifft man leider häufig auf Kanufahrer
zur Dämmerstundebeginnt in nebligen schwülwarmen Sommernächten der Aal zu laufen. Gefischt wird mit bis zu 3 Ruten auf Grund mit Aalglocken und Tauwurm