Ob altes Ölfass oder Edelstahlrohr beides eignet sich gleichgut
Als Feuerbehälter haben wir hier einen alten Lüftungsschacht aus verzinktem Stahlblech verwendet2 große Porotonsteine eignen sich eben sogut
Hier die Aufsicht. Statt Baustahl kann man hier ein Grillrost auflegen und Steaks oder Würstchen perfekt grillen
Wie arbeitet der Grill?
Grillmodus:
Zwischen den Steinen ein Feuer anzünden und das Rohr auf die Steine stellen. Dadurch wird das Feuer richtig angeheitzt (Karmineffekt). Durch die hohe Sauerstoffzufuhr gibt es praktisch keinen Rauch (bei trockenem Holz). Nun nur noch den Grillrost oben auf die Tonne legen - und schon kann man mit dem Grillen beginnen. Das Grillgut wird durch die heiße, wirbelnd aufsteigende Luft gegart und bekommt eine sehr gleichmäßige Bräunung. Dadurch daß alles tropfende Fett sofort verbrennt und nicht herumqualmt braucht das Grillgut nur einmal gewendet zu werden und bleibt daher super saftig innen, während es außen sehr schön knusprig wird ohne zu verkohlen. Außerdem bekommt es einen leichten Räuchergeschmack durch das Heizen mit Holz. Ich verwende gerne Eiche, Buche oder Kiefer. Bitte beim Wenden aufpassen, denn die aufsteigende Luft ist sehr sehr heiß! Ist das Grillgut fertig, kann es außerhalb des Rohrradius auf dem überstehenden Grillrost abgelegt werden. Ebenso kann man dort sehr gut seine Grillzange oder Gabel ablegen. Großer Vorteil: Die Arbeitshöhe ist in Brusthöhe und dadurch braucht man sich beim Grillen niemals zu bücken, es sei denn man, legt gerade Holz nach.
Nach dem Grillen lege ich den Grillrost einfach auf die Feuerstelle und setze das Rohr wieder auf die Steine. Nun heize ich nochmal kurz mit Holz nach. Nach 10 Minuten ist das Grillrost durchgeglüht und alle Ruß und Fettrückstände sind weggebrannt. Einmal kurz mit der Drahtbürste drüber - und der Grill ist sauber. Zum Grillen muß das Feuer doppelt so heiß sein wie für das Räuchern. Beginnt das Fleisch zu brutzeln, ist die Hitze ausreichend. Wenn man das Holz sehr fein spaltet, brennt es deutlich heißer, es muß aber öfter nachgelegt werden. Dadurch kann ich das Feuer gut regulieren und erhalte eine gleichmäßigere Hitzeverteilung als mit grob gehacktem Karminholz. Kleiner Tip: Bei Wind kann man Baustahlmatten rechts und links an den Grill lehnen damit das Rohr nicht umfallen kann.
die angelehnte Baustahlbewährung verhinder daß der Grill bei Wind umstürzt
je dicker der nasse Sack ist desto weniger kostbarer Rauch geht verlohren. Baumwollaken oder Synthetik ist nicht geeignet weil sie nicht grobporig genug sind. Staunässe würde entstehen
Räuchermodus:
Wieder wird ein Feuer angezündet und das Rohr auf die Steine gestellt. Ist das Feuer stabil und hat die gewünschte Größe, nimmt man das Rohr wieder von der Feuerstelle und legt das Blech auf die Steine. Darauf gibt man das Sägemehl. Ich nehme etwa 1-2 Liter pro Räucherdurchgang. Das Räuchermehl wird in eine Tellerform verteilt und das Rohr auf das Blech gestellt. Jetzt werden die Fische mitsamt dem Grillrost oben auf das Rohr gestellt so daß die Fische innerhalb des Rohres hängen. Obenauf wird mit den nassen Säcken abgedeckt. Nun sollte etwas Holz nachgelegt werden, bis deutlich Rauch durch die Maschen der Säcke ausströmt. Dieser Ofen "atmet", das bedeutet, daß der Rauch permanent an den Fischen vorbeiströmt und überschüssige Feuchtigkeit durch den Sack entweicht. So werden die Fische sehr gleichmäßgig gebräunt. Niemals einen geschlossenen Deckel verwenden! Denn dann entstünde Feuchtigkeitsniederschlag im Inneren des Ofens, welcher nach und nach auf die Fische tropft. Dann würden Bitterstoffe (Ruß+Wasser) entstehen. Außerdem würde der Fisch durch die Feuchtigkeit "kochen" und das Ergebnis wäre matschig. Der Räuchergang ist beendet, wenn nur noch minimal Rauch aufsteigt. Dann sind die Späne ausgeglüht und verbraucht. Für den nächsten Räuchergang nehme ich das gesamte Rohr inklusive der Fische vom Blech und stelle alles neben die Feuerstelle. Nun kann ich die Spänereste und Asche vom Blech fegen und neue Buchenspäne nachlegen. Das Rohr kommt wieder auf das Blech. Beim zweiten Räuchervorgang kann ich das Feuer etwas heißer machen, weil schon ein Großteil des in den Fischen enthaltenen Wassers verdunstet ist. So kann ich sicher gehen, daß die Fische durchgegart sind. Die richtige Hitze ist erreicht, wenn ich das Rohr von außen gerade noch mit der bloßen Hand anfassen kann. In der Regel sind die Fische nach 2 Räuchergängen fertig geräuchert. An der Farbe erkenne ich, ob die Fische gut sind. Sie sollten goldgelb bis braun sein. Zum sofortigen Essen nehme ich die Fische warm aus dem Ofen und kann direkt servieren. Fische, die später gegessen werden sollen, lasse ich langsam im Rohr abkühlen. Beim Abkühlen verfestigt sich das flüssige Fett und der Saft im Inneren und kann anschließend nicht mehr auslaufen.
So sollte der Rauch durch die Maschen ziehen damit er nicht im Inneren steht
Hier wird ein Edelstahlrohr auf einem Edelstahlblech benutzt. Je dicker das Rohr ist desto mehr Sägespäne und Hitze benötigt man zum Räuchern
Diese Färbung sollten die Fische nach dem 2.-3. Räucherdurchgang haben
Hier auch Dorsche und Dorschfilets, die man zum Aufhängen in einen Fischgrill einklemmen sollte damit sie nicht vom Haken fallen können
Nach dem 2. Durchgang sind die Fische noch hell aber schon gegart. Das kann ich testen indem ich die Rückenflosse leicht herausziehen kann. Ist sie noch fest muß weiter geräuchert werden. Sind sie gar können sie schon gegessen werden oder nur zur Deko noch etwas brauner gefärbt werden.
Aale werden schon aus der Tonne genommen. Sie garen schneller und trocknen schneller aus als Forellen
Das ist ein perfektes Räucherergebnis: Gut durchgezogener Rauch, perfekte Farbe, kein feuchtes matschiges Fleisch
ein wahrer Genuß und nicht vergleichbar mit herkömmlicher Räucherwahre
Gerade bei Aalen muß man darauf achten daß es nicht zu heiß in der Tonne wird. Ansonsten können die Schwanzenden schnell aufplatzen und schmecken dann fast wie gegrillt. Es sieht nicht gut aus - schmeckt aber sehr gut "grillgeräuchert"!
Vorbereiten der Fische zum Räuchern:
Fische ausnehmen, waschen und entschleimen. 10 Lieter kaltes Wasser mit 300-500 Gramm Salz (je nach Geschmack und Fischsorte) vermischen und die Fische hineinlegen. 10-15 Stunden ziehen lassen. Wasser abgießen, Fische unter fließendem Wasser abspülen und nochmals entschleimen. Mit dem Salzstreuer erneut gut einsalzen und die Fische auf die Räucherhaken spießen. Dabei darauf achten, daß je einer der Haken dich auf jeweils einer Seite der Wirbelsäule und nicht zu dicht am Kopf eigestochen wird, damit die Haken nicht "ausschlitzen" können. Zum Abtropfen werden die Fische jetzt an einen kühlen, schattigen Platz aufgehängt (Wäscheleine o.ä.) Man kann auch eingefrohrene Fische sehr gut räuchern. Diese werden einzeln eingefrohren und ebenfalls in der kalten Salzlake aufgetaut. Keinesfalls heiße Lake verwenden um den Auftauprozess zu beschleunigen! Sonst gare die Fische dabei und könnten dadurch später vom Haken fallen. Eingefrorene Fische müssen besonders gut entschleimt und abgespült werden.
Die Fische müssen vor dem Räuchern erstmal abtropfen und können dann direkt ohne vorher zu Garen in den heißen Rauch gehängt werden
da die Fische allesamt auf einem Rost befestigt sind...
kann ich sie zwischendurch herausnehmen um neue Späne nachzulegen
Herstellung der Räucherhaken:
Mann nimmt ein 40cm langes Stück Edelstahldraht und schleift mit einem Winkelschleifer die Enden spitz. Danach biegt man beide Enden aufeinander und preßt den Bogen mit einer Kombizange fest zusammen, bis nur noch ein kleineres Ör übrigbleibt. Nun noch beide unteren Enden gemeinsam zu einem Haken umbiegen. Die Spitzen solltetn etwa 2-3 cm lang sein.Um den Haken aufhängen zu können, benötigt man zusätzlich noch einen S-förmigen Haken aus einem etwa 10cm langen Stück Edelstahldraht. Für beide Haken benutze ich einen Draht von 2mm Stärke.
Den S-Haken brauche ich um den eigendlichen Räucherhaken in das Rost einzuhängen
jeweils ein Haken wird auf beiden Seiten der Wirbelsäule eingestochen. Das hält bombenfest im Fischfleisch.
so wird der S-Haken in den Räucherhaken eingehängt
Mein neuer Räucherofen arbeitet nach demselben Prinzip. Räuchern und Gahren gleichzeitig. Allerdings kann man mit ihm nicht grillen. Allerding ist er etwas einfacher zu bestücken und es lassen sich damit auch liegende Filets räuchern. Da er aus Edelstahl gebaut ist kann ich ihn ohne bedenken draußen im Garten stehen lassen.
Wichtig ist die gute Qualität des Fischfilets. Hier eine Seite einer 2Kg Goldforelle.
Dill und Schnittlauch können das geschmackliche Ergebnis noch geringfügig verändern. Auch die Dorschfilets werden mit den Kräutern verfeinert.
der erste Räuchergangdieser ist etwas heißer als die folgenden. Dadurch öffnen sich die Bauchhölen automatisch
Der 2. Räuchergang mit ebenfalls 1Liter RäuchermehlfüllungUnd das fertige Ergebnis
die Leckeren Forellen hingen unter den Filets damit eventuell bitteres Tropfwasser nicht auf die Filets tropfen kann. Unter dem Räuchergut befindet sich bei meinem neuen Ofen noch eine Auffangschale/Blech um zu verhindern daß austretende Säfte in das Sägemehl tropfen
Räuchern großer Fische
Ich hatte neulich eine 4 Kg Forelle. Ich habe sie filetiert und dann quer und liegend geräuchert. (Das geht natürlich nur im Schrank, die Tonne ist dafür nicht geeignet) Gesalzen habe ich die einzelnen Filethälften über Nacht in Lake genau wie sonst die ganzen Fische. Nach dem Heißräuchern sollten die Filets allerdings erstmal richtig auskühlen sonst kleben sie am Rost. Die Qualität war exzellent und nichts war innen roh. Alles schön durchgeräuchert hier mal die Fotos